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RLB Kunstbrücke zeigt Werke von Othmar Eder 08.05.2017

  • Größere Werkschau erstmals in Innsbruck
  • Das Zeichnen mit Durchschlagpapier als besondere Technik

 

Die Zeichnung ist das zentrale Medium von Othmar Eder. Neben gängigen Techniken nutzt er vielfach eine seltene Methode der Kohlepapier-Übertragung und führt uns mit seinen scheinbar realistischen Natur- und Alltagseinblicken auf die Glatteisbahnen der Wahrnehmung. Vom 9. Mai bis 1. September 2017 präsentiert die RLB Kunstbrücke nun erstmals in Innsbruck eine größere Werkschau des 1955 in Kufstein geborenen Künstlers, der seit über dreißig Jahren in der Schweiz lebt.

In feinen Schraffuren – vorwiegend in Schwarz-Weiß – gestaltet Othmar Eder meist beiläufige Naturmotive, Landschaften oder Alltagssituationen, die auf den ersten Blick wie Fotos wirken. Überlagerungen, Unschärfe, bei gleichzeitig stilistischer Genauigkeit, suggestive und surreale Atmosphären lassen aber Brüche entstehen, die ein gekonntes Spiel mit der Wirklichkeit zeigen.

„Die Stille der Arbeiten von Eder ist trügerisch. Es sind Suchbilder. Ein Rebus jagt das andere. Wir werden auf Fährten gelockt, denen schwer zu entrinnen ist. Selbst wenn wir nicht gewohnt sein sollten, Bilder zu entziffern, bemerken wir, dass etwas nicht stimmt. Das stimuliert die Neugierde. Die Gier nach allzu simplen visuellen Lösungen stillt der Künstler natürlich nicht. Im Gegenteil. Er schickt uns mit seinen Bildern auf lange Reisen der Wahrnehmung. Die Verlangsamung nötigt zum schärferen Hinsehen. Die Kunstwerke bedeuten gekaufte Zeit“, schreibt Markus Neuwirth, Professor am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck, in seinem Katalogbeitrag.

Neben Bleistift und Farbstiften arbeitet er vielfach mit einer langwierigen Technik der Kohlepapier-Übertragung. Das schwarze Durchschreibe- oder Durchschlagpapier wurde früher für handschriftliche Kopien oder Schreibmaschinen-Durchschläge verwendet. Eder nutzt die weiche, pulvrige Ästhetik der unterschiedlichen Grau- und Schwarztöne des Kohlepapiers, die sich je nach Druck des Stiftes ergeben, und lässt so einerseits den Eindruck einer Kohle-, andererseits jenen einer Bleistiftzeichnung entstehen.

Eder ist passionierter Zugreisender, ein fahrender Beobachter also, aber auch weitere Reisen – wie Aufenthalte in Südamerika oder in letzter Zeit bevorzugt in Portugal – sind wichtige Inspirationsquellen. Als Vorlagen für seine Arbeiten dienen ihm vielfach fotografische Aufnahmen oder Fundstücke unterschiedlichster Art, die im Zusammenhang mit seinen Reisen stehen.

Besonders zu Lissabon hat Othmar Eder eine ganz eigene Liebe entwickelt, die in einigen der ausgestellten Arbeiten zum Ausdruck kommt. Nicht umsonst bezeichnet ihn der Lissabon-Kenner Markus Neuwirth als einen Lispoeta – ein Begriff, der sich von lisboeta (Einwohner Lissabons) ableitet und gemeinhin einheimischen Schriftstellern vorbehalten ist, die aus den Stimmungen und dem Leben dieses Kulturzentrums heraus ihre poetischen Werke schaffen.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit einem Textbeitrag von Markus Neuwirth und einem Gespräch mit Othmar Eder, geführt von Silvia Höller (64 Seiten).

Öffnungszeiten der Ausstellung:

Mo–Do (8.00–16.00 Uhr), Fr (8.00–15.00 Uhr), Eintritt: kostenlos

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